Harry Potter meets Facebook
Die Buch- sowie Filmreihe um Harry, Ron und Hermine ist aus unserer Zeit nicht mehr wegzudenken. Bücher der Harry Potter-Reihe wurden bereits über 450 Millionen mal verkauft. Hierbei zählen einzig die sieben Originalbände. Zahlen, bei denen auch Facebook-CEO Mark Zuckerberg hellhörig werden könnte. Immerhin hat seine neueste Idee verblüffende Ähnlichkeit mit einer aus J.K. Rowlings Werk!
Das bewegliche Profilbild
Vor nicht allzu langer Zeit führte Facebook das Profilvideo ein. Statt eines Bildes konnte ein kurzes Video verwendet werden. Grundsätzlich eine tolle Idee, kann man doch seine kreative Ader aufleben lassen. Von lustigen Situationen über atemberaubende Landschaften bis zu beeindruckenden Speedpaintings bleibt dem Nutzer die Freiheit, sich in 7 Sekunden kreativ auszutoben. Da erinnert die Idee schon fast an die wenige Jahre zuvor gehypte App „Vine“, bei der Nutzer 6 Sekunden lange Videos hochladen konnten. Leider fiel die Reaktion der Community nicht ganz wie erwartet aus. Während Facebook eine Welle der Begeisterung erwartete, reagierten viele Nutzer in etwa so.
Nach ersten Experimenten mit der Funktion war klar – Erfolg wird sich keiner einstellen. Kaum ein Nutzer möchte die Zeit investieren, ein Video aufzunehmen. Schon gar nicht, wenn es jeder Mensch, der auf sein Profil blickt, sofort sehen kann. Profilvideos konnten sich auf Facebook bisher nicht etablieren und wurden wohl eingestampft, bevor sie wirklich begonnen haben. Doch CEO-Zuckerberg hatte sofort eine andere Idee.
Magische, interaktive Profilbilder
Wer die Buchreihe „Harry Potter“ nicht kennt, wird wohl noch nie von lebenden Gemälden gehört haben. Denn in der Zaubererwelt sind Bilder nicht einfach statische Abbildungen einer Person. Sie sind Lebewesen, die die Eigenschaften der Person widerspiegeln und sich sogar zwischen Bildern bewegen können. Zum besseren Verständnis ein GIF aus dem Treppenhaus in Hogwarts.
Bei Facebook sprich man aktuell von sogenannten „reaktiven Profilbildern“. Das Ziel soll ein Profilbild sein, dass auf den Nutzer reagiert. In Zusammenarbeit mit der Tel Aviv University sieht das Ganze zum aktuellen Stand schon erstaunlich gut aus. Hierbei wird keine endlose Menge an Sequenzen benötigt, die in Schleifen abgespielt wird. Die Lösung ist ein Algorithmus, der Anhand des Profilbilds erkennt, wie sich die Gesichtszüge bei Bewegung ändern. Und so sieht es im Moment aus:
Das Hoverboard aus „Zurück in die Zukunft“ mag es noch nicht in unsere Zeit geschafft haben, dafür aber eine Technik, die vor 20 Jahren noch als unmögliche Magie galt. Das Profilbild reagiert auf die Handlungen des Nutzers. Die Reaktionen, die man von Facebook kennt, kann die Software schon. Allerdings kann man diesen Gedanken weiterspinnen und muss sich die Frage stellen,ob Facebook bald ein virtuelles Duplikat meiner Person zeigen kann.
Facebook – das zweite Ich?
Facebook versteht und interpretiert bereits Emotionen. „Aus den Daten die Facebook über jeden Nutzer hat, kann man sicherlich bereits eine virtuelle Persönlichkeit erschaffen“, so Hadar Averbuch-Elor von der Tel Aviv University. Hier werden jedoch ethische Fragen aufgeworfen. Ist ein Replikat wirklich zulässig? Insbesondere, wenn die Person verstorben ist. Ein virtuelles Abbild, das für die Ewigkeit bleibt. Schwer zu sagen und eine Frage, der sich Zuckerberg zu gegebener Zeit wird stellen müssen. Nach seinen jüngsten Erfolgen wird er wohl erst einmal feiern. Wir bleiben gespannt und warten auf die ersten Ausgaben des realen Tagespropheten.