Das anti-anti soziale Netzwerk

Seit einigen Jahren gibt es einen gefährlichen Trend auf Facebook. Hasskommentare erobern die Community. Online wird insbesondere vermehrt gegen den Islam gehetzt. Die Problematik wurde bereits 2015 angesprochen und bei einem Besuch von Mark Zuckerberg in Deutschland, auch von Justizminister Heiko Maas aufgegriffen. Gemeinsam wurde damals die „Initiative für Zivilcourage“ gegründet, mit der gegen störende Kommentare vorgegangen werden sollte.

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Wie entsteht das Problem?

Ein grundlegendes Problem stellt die amerikanische Rechtslage dar. Bestimmte Symbole oder Gesten, die in Deutschland verboten sind, sind dort erlaubt. Während hierzulande ein Hitlergruß klar als Rechtsverstoß geahndet wird, sehen amerikanische Behörden die Geste als Teil der Meinungsfreiheit.

Klar ist jedoch auch, dass Facebook sich an die deutschen Gesetzeslagen zu halten hat. Volksverhetzende Inhalte müssen deshalb in Deutschland gemeldet und gelöscht werden. Nun gibt es täglich tausende neue Kommentare auf Facebook. Wie geht Facebook damit um?

Wie sieht die Lösung aus?

Vorerst wurde versucht das Problem mit neuen Programmen anzugehen. Ein Team aus Entwicklern sollte an der Software und den Algorithmen schrauben, bis das System automatisiert Kommentare erkennt und ggf. löscht. Während die Community weiter wuchs, stieg auch der Anteil an Hasskommentaren. Selbst Menschen fällt es schwer eine Grenze für Meinungsfreiheit zu setzen. Kein Computersystem der Welt kann entscheiden, ob ein Inhalt zu weit geht oder akzeptabel ist. Bei Facebook ist man sich jedoch sicher. Es gibt einen Algorithmus für jedes Problem.

Zwei Jahre später, hat Mark Zuckerberg aufgegeben mit technischen Lösungsansätzen zu arbeiten. Die Antwort soll aus rund 3.000 neuen Mitarbeitern bestehen, die gegen nationalistisches Gedankengut vorgehen. Ja, diese Arbeitskräfte sollen einzig und allein Kommentare lesen um zu beurteilen, ob der Inhalt für Facebook geeignet ist oder nicht. Eine ermüdende Arbeit, die jedoch nötig erscheint.

Wo bleibt die Meinungsfreiheit?

Stimmen werden laut, von Menschen, die sich „mundtot“ fühlen. Seiten von Islamkritikern können zwar Inhalte posten, diese werden jedoch nicht an Abonnenten weitergeleitet. Insbesondere kritisieren die Betreiber der Seiten, dass dies kurz vor einer Wahl geschehe.

Ob hier eine Meinung gelenkt werden soll, ist schwer zu beurteilen. Fakt ist, dass Facebook bereits in der Vergangenheit keine klare Linie zum Thema Hass einschlug. Welche Inhalte nicht zu Facebook passten und welche akzeptabel waren, schien oft nicht nachvollziehbar. Da war eine kritische Auseinandersetzung mit einem beliebten Popsong nicht akzeptabel, ein Hakenkreuz-Kuchen jedoch noch im grünen Bereich.

Wie kann eine echte Lösung aussehen?

Durch das Internet hat sich die Welt verändert. Wir sind so nah aneinandergerückt, wie nie zuvor. Gleichzeitig waren wir uns jedoch noch nie so fremd. Durch die Vernetzung der Welt, stehen wir vor neuen Situationen – Problemen wie auch Chancen! Sinnvoll ist eine Zusammenkunft, um internationale Gesetzte zu schaffen. Eine klare Regelung, die weltweit das Internetgesetz begründet.

Das Internet ist ein Ort, an dem unterschiedlichste Kulturen aufeinanderprallen. Aus genau diesem Wunsch ist das Internet überhaupt entstanden. Die Welt zu vereinen und an den Erfahrungen des Anderen Teil zu haben. Gemeinsam etwas Größeres und Besseres erschaffen, als es allein je möglich wäre. Es wird Zeit, dass wir hierfür einen klar definierten Raum schaffen.

Facebook geht mit der Task Force aus 3.000 Mitarbeitern den richtigen Weg um dem Problem der Hasskommentare entgegenzutreten.