MEHR MITBESTIMMUNGSRECHT FÜR NUTZER
Facebook CEO Mark Zuckerberg erklärte seine neue Idee. Das Facebook Team möchte im Kampf gegen Fake News auf das Gefühl der Community zurückgreifen. User sollen die Glaubwürdigkeit von Medien bewerten. Die Konsequenzen sind nur schwer einschätzbar.
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Facebook das Nachrichtenzentrum
Informationen werden zunehmend über das Internet bezogen. Tagesschau und Co gibt es heute nicht nur in der eigenen Mediathek und auf unterschiedlichen Websites, sondern auch im sozialen Netz. Soweit eine durchweg positive Entwicklung. Als einer der Big Player im Netz, wird auch Facebook häufig als Quelle herangezogen.
Um die Ausbreitung falscher Nachrichten einzudämmen, werden Facebooknutzer als Teil der Qualitätsüberprüfung befragt, ob sie bestimmte Nachrichtenseiten kennen und falls ja, ob sie ihr auch Vertrauen entgegenbringen. Geeignet sind beispielsweise die Seiten der Tagesschau, der Bildzeitung, doch auch sehr umstrittene Formate wie Klagemauer.tv.
Facebook möchte für Transparenz sorgen. Der Nutzer soll auf einen Blick erkennen können, auf welche Quellen verlass ist und welche Beiträge mit Vorsicht zu genießen sind.
Election year und Falschmeldungen
Große Kritik erntete Facebook 2016 während des US-Präsidentschaftswahlkampfs, als eine Flut von Falschmeldungen das Netzwerk überschwemmte. In einem ersten Versuch der Eindämmung, wurden zweifelhafte und falsche Berichte mit einem Warnhinweis gekennzeichnet.
Weitere Kritik an der Objektivität machten klar, dass eine Überholung des gesamten Systems von Nöten war. Facebook stellt sich gewohnt liberal und möchte die Nutzer einbinden, statt selbst zu entscheiden. Fraglich, ob der US-Konzern sich somit aus der Affäre ziehen möchte.
Zuckerberg zeigt Initiative
„Es gibt zu viel Sensationsgier, Falschinformationen und Polarisierung heute in der Welt. Soziale Medien erlauben es Menschen, Informationen schneller als zuvor zu verbreiten, und wenn wir diese Probleme nicht konkret angehen, werden wir sie am Ende verstärken.“, so Zuckerberg auf Facebook.
Des Weiteren hat Facebook angekündigt, den Usern mehr Beiträge von Freunden und Verwandten und weniger Nachrichten im Newsfeed anzuzeigen. Das Netzwerk möchte so den Nachrichtenanteil von 5 auf 4 Prozent senken. Außerdem sollen Inhalte von Medien und Firmen, die im Freundeskreis diskutiert werden, höher gewichtet werden.
Gewinnen Nutzer den Feedwar?
Also stehen uns rosige Zeiten im blauen Netzwerk bevor? Laut einigen Stimmen birgt die Entwicklung neue Gefahren. Sowohl einzelne Nutzer als auch Interessensgruppen mit gewisser Internetaffinität könnten das System manipulieren. Bots haben in der Vergangenheit immer wieder für Aufruhr gesorgt. Wie Zuckerberg sich vor diesen Angriffen schützen möchte, ist noch unklar.
Dabei wurde das Prinzip bereits eingesetzt. Seit 2016 können Facebook User bewerten, ob sie bestimmte Beiträge für informativ halten. Insgesamt setzt der Internetriese verstärkt auf lokale Nachrichten. Über den tatsächlichen Effekt für einzelne Nutzer können zu diesem Zeitpunkt noch keine Einschätzungen getroffen werden. Klar ist nur, dass Facebook die Art, auf die wir Nachrichten wahrnehmen, beeinflussen wird. Zum Besseren oder Schlechteren bleibt abzuwarten.