News Feed Algorithmus: Verweildauer ist das neue Schwarz
Im Newsroom veröffentlicht Facebook neue Informationen über und rund um den News Feed und seinen Algorithmus. Vergangene Woche kündigte Facebook an, zukünftig die Verweildauer eines Nutzers auf einem Artikel als Gewichtungskriterium in den News Feed Algorithmus miteinzubeziehen. Obgleich die Lesezeit für Artikel bereits vor 10 Monaten als Kriterium hinzugefügt worden war, wird Facebook weitere Anpassungen vornehmen und an der Feinjustierung arbeiten.
Inhaltsverzeichnis
Feed Quality Program – Facebooks Ideenquelle
Mit Hilfe des „Feed Quality Program“ bringt Facebook die aktuelle Resonanz über die Qualität des News Feed in Erfahrung, umso das Nutzererlebnis des Newsfeeds zu verbessern. Dazu zieht das Unternehmen tausende Nutzerbewertungen über bisherige Erfahrungen mit dem Newsfeed heran, fragt jedoch im gleichen Zug ebenfalls nach deren Änderungswünschen. Wie sich aus der Umfrage zeigt sind Menschen nicht nur an Inhalten interessiert, die vor Gefällt-mir Angaben und Kommentaren nur so strotzen, sondern messen auch Inhalten, die eine geringere Interaktionsquote aufweisen, hohe Bedeutung bei.
Geringe Interaktionen ≠ geringe Bedeutung
Inhalte, die weder viele Gefällt-mir Angaben, Kommentare oder Teilen Interaktionen erzielen, können trotzdem für den User von großer Bedeutung sein. Bei solchen Inhalten kann es sich beispielsweise um die traurige Nachricht eines Freundes oder ein aktuelles Ereignis handeln. Auf Grund dieses Sachverhalts wird in Zukunft die Verweildauer auf einem Beitrag bzw. die Zeit gemessen, die der Nutzer für den Besuch des Beitrags aufwendet, bevor er zum Newsfeed zurückkehrt. Eine kurze Verweildauer deutet in diesem Fall daraufhin, dass der vorgefundene Inhalt nicht den Erwartungen entsprochen hat.
News Feed Platzierung: Die Lesezeit machts
Darauf basierend wertet Facebook die Verweildauer, sprich die Zeit, die der Nutzer für das Lesen des Artikels aufwendet, als wichtigen Indikator für das Interesse desselbigen. Darüber hinaus fügt Facebook als weiteren Faktor die vorraussichtlich zu erwartende Verweildauer im mobilen Browser oder Instant Articles hinzu. So soll errechnet werden, wie affin der Nutzer für bestimmte Beiträge ist. Der bisher wichtige Faktor der Ladezeit verliert in diesem Gefüge an Bedeutung. Stattdessen wird dieser durch die Wahrscheinlichkeit ersetzt, mit der ein Nutzer auf den Beitrag klickt bzw. die Zeitspanne, die der Nutzer für das Lesen des Artikels aufwendt, nach dem der Artikel ganz geaden hat. Um die Bevorzugung längerer gegenüber kürzerer Artikel zu vermeiden, wertet Facebook Absätze der Artikel aus.
Viel hilft viel
Darüber hinaus stellte sich heraus, dass Nutzer eine Vielfalt an Beiträgen von unterschiedlichen Seiten als überaus wichtig erachten. Schlussfolgernd bedeutet das, dass eine zu große Anzahl an Beiträgen der gleichen Seite als störend empfunden werden. Facebook setzt auch hier an und regelt zukünftig, wie häufig unterschiedliche Beiträge der gleichen Seite im Newsfeed des Nutzers auftauchen.