Predictive Targeting mit FBLearner Flow

Neue Zielgruppen durch Predictive Targeting

Durch innovative Marketingkonzepte und neue Ideen im Bereich Targeting konnte sich Facebook in den letzten Jahren die Pole-Position im sozialen Netz sichern. Nun soll durch „Predictive Targeting“ ein weiterer Meilenstein in der Marketinggeschichte gelegt werden.

Predictive Targeting (dt. voraussagende Ausrichtung) heißt die neuste Idee aus dem Hause Facebook, die an die Öffentlichkeit gelangte. Für Werbetreibende verspricht diese Form des Targetings ungeahnte Möglichkeiten. Statt einfach Nutzer zu erreichen, die Interesse an meinen Produkten zeigen, könnte Facebook damit zukünftig potentielle Kunden erreichen. Statt heute den Rennwagenfan Thorsten zu erreichen, wäre es so möglich, heute schon Thorsten zu erreichen, der sich vermutlich in zwei Jahren für Motorräder interessiert.

Der Vorteil von Predictive Targeting

Wenn Werbung Ihre künftige Zielgruppe erreicht, ermöglicht das ein neues Feld für Marketing. Eine Privatperson, die Ihre Marke kennt, noch bevor sie ein Interesse für Ihre Branche aufgebaut hat, wird Sie anderen Marken vorziehen. Warum? Weil Sie kein unbeschriebenes Blatt sind. So wird das neue Tool wohl besonders interessant für das Segment Markenbekanntheit. Ihren zukünftigen Kundenstamm müssen Sie noch nicht einmal auf Ihre Website locken.

Personen, die Sie durch Predictive Targeting erreichen, sind noch keine Kunden. Sie werden kaum einkaufen. Sobald Sie jedoch bereit sind für Ihre Dienstleistung oder Ihr Produkt Geld zu investieren, sind Sie der erste Ansprechpartner. Für einen Marketer ist die Idee Personen zu erreichen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit Interessenten werden, absolut unvorstellbar, gleichzeitig jedoch unglaublich faszinierend.

Wie soll das Marketing der Zukunft funktionieren?

Details sind noch nicht bekannt. Bisher gelangte nur ein Briefing, dass The Intercept zugespielt wurde, ans Tageslicht. Vermutlich sollen jedoch Faktoren wie WiFi-Details, persönliche Interessen, Informationen zu und von Freunden, Standortdaten, Geräteinformationen und das allgemeine Verhalten auf Facebook und Partnerseiten einfließen. Mit diesen Daten wird dann der „FBLearner Flow“ gefüttert werden, der die Daten analysiert und somit die Zukunft vorhersagen soll. Zum groben Ablauf der Entwicklung gibt es jedoch bereits Informationen.

  1. Facebook sammelt Informationen zu Nutzern und greift auf bereits erhobene Daten zurück.
  2. Facebook leitet die Daten an FBLearner Flow weiter.
  3. FBLearner wertet die Daten aus, indem es einen Entscheidungsbaum erstellt. Man kann sich das wie eine Baumdiagramm in der Warscheinlichkeitsrechnung vorstellen, bei dem jede Entscheidung und jedes daraus mögliche Interesse eines Profils verknüpft wird.
  4. FBLearner testet die Ergebnisse im System und justiert im Zweifel nach – Quasi eine Alphaversion.
  5. Nach einer erfolgreichen Testphase wird das Tool wohl Werbetreibenden zur Verfügung gestellt – Quasi die Beta.

Ob das Tool später halten kann, was es verspricht, bleibt offen. Es wäre durchaus denkbar, dass die Idee nicht mehr als eine Idee bleibt. Nicht zuletzt, da das Unternehmen noch mit dem Datenskandal zu kämpfen hat. Sicher ist nur, dass Facebook bei erfolgreicher Umsetzung ein neues sehr starkes Werkzeug für Werbetreibende bereitstellen könnte.